A5: Eine Bildungsstrategie für Thüringen

Als Jugendverband sind wir ein Ort für politische Veränderung, für Bündnis- und
Kampagnenarbeit, mit der wir für eine gerechte, diskriminierungsfreie Welt
kämpfen. Wir sind Safe-Space und Rückzugsort für Jugendliche, um in einer
herausfordernden Zeit Kraft zu tanken. Und wir sind ein Lernort.

Als politischer Bildungsort jenseits von Schule und Universität ist unser
Anspruch, unsere Mitglieder und andere junge Menschen zu befähigen, sich
politisch einzubringen und wirksam zu werden. Politische und persönliche
Entwicklung gehen dabei Hand in Hand. Wir wollen Wissen und Kompetenzen
vermitteln, die auch über den Aktivismus innerhalb der GRÜNEN JUGEND Thüringen
hinaus nützlich sind. Dieser Anspruch spiegelt sich auch bisher in verschiedenen
Workshops und Skillshares in unseren Kreisverbänden, dem KV-LaVo-Treffen und auf
der Landesmitgliederversammlung wider. Aber unsere Bildungsarbeit ist bisher oft
nicht langfristig, nachhaltig und strategisch angelegt. Zudem mangelt es durch
teils eher sporadische Angebote in den Kreisverbänden an Breitenwirkung.

Um unsere Ansprüche besser zu erfüllen, wollen wir die Bildungsstrategie des
Bundesverbandes der GRÜNEN JUGEND an die spezifischen Bedürfnisse in Thüringen
angepasst konkretisieren und eine Bildungsstrategie für Thüringen erarbeiten.
Diese soll Grundsätze der Bildungsarbeit formulieren und der Zusammenarbeit von
Landesverband und Kreisverbänden Struktur geben. Sie soll sich mit geeigneten
Formaten auseinandersetzen und Ziele bezüglich der Häufigkeit von Angeboten
festlegen.

Bis eine solche Strategie vorliegt, formuliert dieser Antrag Grundsätze und
erste Maßnahmen, um die Verfügbarkeit von Bildungsangeboten in der GRÜNEN JUGEND
Thüringen zu verbessern.

Grundsätze unserer Bildungsarbeit

Als Bildungsarbeit in einem linken Jugendverband steht für uns die kritische
Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Strukturen im Zentrum. Dabei sind wir
uns bewusst, dass unsere eigene Arbeit von dieser Gesellschaft geprägt ist und
deshalb immer kritisch reflektiert werden muss. Wir gestalten unsere Angebote
partizipativ, regen selbstständiges Lernen an und fördern den Austausch von
Teilnehmer*innen unserer Bildungsangebote.

Wir wollen praktisches Wissen vermitteln. Das heißt, Theorie und Alltag –
Analyse und politische Handlungsmöglichkeiten miteinander zu verbinden. Dazu
gehören auch die Unterstützung bei der alltäglichen Arbeit in den Kreisverbänden
durch Skillshares, Austauschrunden zu best-practices und der Unterstützung und
Begleitung neuer (Kreis-) Vorstände und anderer Funktionsträger*innen innerhalb
der GRÜNEN JUGEND.

Wir wollen mit unserer Arbeit möglichst viele Mitglieder der GRÜNEN JUGEND
Thüringen erreichen und ein möglichst umfangreiches Programm an
Bildungsangeboten anbieten. Letzteres kann vor allem durch dezentral
stattfindende Angebote in den Kreisverbänden erreicht werden. Um auch für
Mitglieder ohne Kreisverbände oder mit spezifischen Interessen Angebote zu
schaffen, sind zentrale oder digitale Angebote eine sinnvolle Ergänzung.

Unsere Bildungsarbeit ist Teil der Geschlechter- und AntiRa-Strategien der
GRÜNEN JUGEND und findet im Einklang mit den dort festgehaltenen Zielen und
Prinzipien statt.

Ziel

Bis zur nächsten Landesmitgliederversammlung im Herbst 2025 erarbeitet
federführend der Landesvorstand eine konkrete Bildungsstrategie für die GRÜNE
JUGEND Thüringen. Diese soll langlebig und auf die Probleme des Landesverbands
angepasst sein.

Darüber hinaus nehmen wir uns folgende Maßnahmen vor:

Muss-Maßnahmen

1. Wir verstehen unsere Landesmitgliederversammlung auch als
   Bildungsveranstaltung und denken dies bei der Planung von Anfang an mit.

2. Es findet ein zentraler Bildungstag statt. Dort werden Workshops und
   andere Bildungsformate angeboten.

3. Bis zur nächsten Landesmitgliederversammlung werden 2 Workshops erarbeitet
   und in den Kreisverbänden gehalten.

4. Ein Landesvorstandsmitglied trägt die Hauptverantwortung für die
   Bildungsarbeit im Landesverband und unterstützt die Kreisverbände bei der
   Umsetzung eigenständiger Bildungsangebote.

5. Der Landesvorstand geht in den Austausch mit dem Bundesverband und anderen
   Landesverbänden, um zu wiederkehrenden Themen Vorlagen für ausgearbeitete
   Workshops vorliegen zu haben und koordiniert zwischen Kreisverbänden und
   Mitgliedern des Landesverbandes, die diese Workshops halten können.

Kann-Maßnahmen

1. Der Landesvorstand regt die Erarbeitung einer gemeinsamen
   Bildungsstrategie für die Ost-Landesverbände an.

2. Es findet ein Methodenworkshop-Tag statt, um Mitglieder in den
   Kreisverbänden für die eigenständige Umsetzung und Verbesserung von
   Bildungsangeboten vor Ort auszustatten. Dieser könnte in Kooperation mit
   angrenzenden Landesverbänden umgesetzt werden.